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Secundaer Literatur : Erik Blumenthal, Ermutigung
Wie kann ich andere ermutigen?

Ich darf Fehler machen, ich darf aber auch lernen, aus gr��eren Fehlern kleinere zumachen, aber

eines darf ich nicht. mich wegen meiner Fehlerminderwertig f�hlen.

Ich darf Negatives sehen, ich darf ihm aber auch eine positive Seite abgewinnen, aber eines darf

ich nicht: das Positive nicht sehen wollen.
Ich darf auch einmal etwas Schlechtes tun,

ich darf aber auch meine schlechte Tat zugeben, aber eines darf ich nicht: meine Fehler verber-

gen wollen.

Ich darf �ber etwas Gutes, das ich getan habe, sprechen, ich darf aber auch dar�ber schweigen,

aber eines darf ich nicht: mich meiner guten Tat r�hmen.

Ich darf mich von sogenannten Tatsachen beeindrucken lassen, ich darf aber auch lernen, da� es

mehr darauf ankommt, was ich aus den Tatsachen mache, aber eines darf ich nicht: mich von

Tatsachen bestimmen lassen.

Ich darf Angst haben, ich darf aber auch das Ziel meiner Angst erkennen, aber eines darf ich

nicht: meinen, da� Angst zum Menschsein geh�rt.

Ich darf mich um Sicherheit bem�hen, ich darf aber auch lernen, vorsichtig aber nicht �ngstlich zu

sein, aber eines darf ich nicht: meinen, Sicherheit sei eine Lebensaufgabe.

Ich darf mich schwach f�hlen, ich darf mich auch stark f�hlen, aber eines darf ich nicht: mich an-

deren �berlegen f�hlen wollen.

Diese Reihe k�nnen Sie selbst weiterf�hren. Versuchen Sie es doch einmal mit eigenen Ideen

und Gedanken, die Sie dann zu Taten werden lassen!

Das Entzwelungssyndrom

Ich darf recht haben, ich darf aber auch lernen, da� �bereinstimmung wichtiger ist als Recht, aber

eines darf ich nicht: recht haben wollen.

Ich darf Vorurteile haben, ich darf aber auch meine Vorurteile abbauen, aber eines darf ich nicht:

meinen, nur die anderen h�tten Vorurteile.

Ich darf mir Vorstellungen machen, ich darf aber auch meine leeren Vorstellungen und eitlen Ein-

bildungen erkennen, aber eines darf ich nicht: mir VorsteIlungen machen ohne

nachzudenken.
Ich darf auch einmal an mich selbst denken,

ich darf aber auch mein Ich vergessen, aber eines darf ich nicht: mein Ich wichtiger nehmen als

meinen Partner.

Ich darf auch einmal streiten, ich darf aber auch Streit vermeiden, aber eines darf ich nicht: mei-

nen, durch Streit Probleme l�sen zu k�nnen.
Die wesentlichen Lebensentscheidungen

Ich darf auch einmal faul sein, ich darf aber auch den Segen der Arbeit erkennen, aber eines darf

ich nicht: mich dem Leistungsdruck unterwerfen.

Ich darf auch einmal keine Lust haben, ich darf aber auch lernen, mich von meinem Unlustgef�hl

zu befreien, aber eines darf ich nicht: aus Unlust nicht das Notwendige tun.

Ich darf mir auch einmal Luftschl�sser bauen, ich darf aber auch erkennen, da� sie meinen leeren

Vorstellungen und eitlen Einbildungen entspringen, aber eines darf ich nicht: meine Luftschl�sser

als Ausrede ben�tzen, um nicht zu arbeiten.

Ich darf auch einmal bequem sein, ich darf aber auch aktiv sein, aber eines darf ich nicht: auf Kos-

ten anderer leben wollen.

Ich darf mich auch schwach f�hlen, ich darf aber auch meine Schw�che nicht beachten, aber ei-

nes darf ich nicht: meine Schw�che dazu mi�brauchen, nicht zu arbeiten.

Liebe und Ehe

Ich darf geliebt werden wollen, ich darf aber auch lieben, aber eines darf ich nicht: meinen, da�

mein Wert davon Abhangt, ob und wie ich geliebt werde.

Ich darf auch einmal ungl�cklich sein, ich darf aber auch meinen Partner gl�cklich machen wollen,

aber eines darf ich nicht: meinen, da� mein Gl�ck ganz von ihm Abhangt.

Ich darf gut sein, ich darf aber auch erkennen, da� ich damit ichbezogen sein kann, aber eines

darf ich nicht: besser sein zu wollen als mein Partner.

Ich darf auch einmal niedergeschlagen sein, ich darf aber auch mein Leben mit positiven Augen

betrachten, aber eines darf ich nicht: Depressionen als Waffe gegen meinen Partner ben�tzen.

Ich darf mich auch einmal �ber meinen Partner �rgern, ich darf aber auch auf seine positiven Sei-

ten schauen, aber eines darf ich nicht: mit ihm uneins sein.

Ich darf anderer Meinung sein als mein Partner, ich darf auch diese Meinung �u�ern, aber eines

darf ich nicht: meine Meinung durchsetzen wollen.

Ich darf auch an mich selbst denken, ich darf aber auch mein Ich vergessen, aber eines darf ich

nicht: mein Ich wichtiger nehmen als meinen Partner.

Ich darf gl�cklich sein wollen, ich darf aber auch meinen Partner gl�cklich machen, aber eines darf

ich nicht: verlangen, da� er mich gl�cklich macht.

Ich darf geliebt werden wollen, ich darf aber auch lieben, aber eines darf ich nicht: Gott dabei ver-

gessen.

Ich darf mich auch einmal zur�ckziehen, ich darf aber auch auf meinen Partner zugehen, aber

eines darf ich nicht: den ersten Schritt von ihm erwarten.

Ich darf auch eigene Interessen haben, ich darf mich aber auch f�r die Interessen meines Part-

ners interessieren, aber eines darf ich nicht: die gemeinsamen Grundlagen verkleinern.

Ich darf auch einmal eifers�chtig sein, ich darf aber auch den Sinn (das Ziel) meiner Eifersucht

erkennen, aber eines darf ich nicht: durch Eifersucht meinen Partner bestimmen wollen.

Ich darf auch einmal Distanz wahren, ich darf aber auch durch N�he meinen Partner begl�cken,

aber eines darf ich nicht in der Distanz bleiben.

Ich darf ab und zu unordentlich sein, ich darf aber auch Ordnung als umfassendes Prinzip erken-

nen, aber eines darf ich nicht: durch Ordnung herrschen wollen.

Ich darf mich f�r Kinder verantwortlich f�hlen, ich darf aber auch ihnen Verantwortung geben, aber

eines darf ich nicht: sie an der Verantwortung nicht teilnehmen lassen.

Ich darf Kinder auch einmal falsch behandeln, Ich darf aber auch die richtigen Methoden anwen-

den, aber eines dar ich nicht: sie entmutigen.

Ich darf mit einem Kind auch einmal b�se sein, ich darf aber auch freundlich bleiben, aber eines

darf ich nicht: ein Kind wegen seines Verhaltens ablehnen.

Freunde und Mitmenschen
Ich darf andere auch einmal um etwas bitten,

ich darf aber auch meine Angelegenheiten selbst regeln, aber eines darf ich nicht: anderen zur

Last fallen.

Ich darf auch einmal streiten, ich darf aber auch lernen, mich nicht in einen Kampf einzulassen,

aber eines darf ich nicht: meinen, da� Streit Konflikte l�sen kann.

Ich darf mir auch einmal helfen lassen, ich darf aber auch anderen helfen, aber eines darf ich

nicht: meinen, da� andere mir helfen m�ssen.

Ich darf mich auch einmal zur�ckziehen, ich darf aber auch Beitr�ge f�r die Gemeinschaft leisten,

aber eines darf ich nicht: mich st�ndig der Gemeinschaft entziehen.

Ich darf anderen auch einmal gefallen wollen,

ich darf aber auch das Richtige tun, ohne immer zu �berlegen, was die anderen davon halten,

aber eines darf ich nicht: Gefallenwollen als Lebensaufgabe ansehen.

Ich darf auch einmal hochm�tig sein, ich darf aber auch dem�tig sein, aber eines darf ich nicht:

mich dem�tigen lassen. Sicher macht es Ihnen jetzt Spa�, diese Reihe fortzusetzen.

Diener und Helfer

Diener im Sinne des einem anderen Menschen Untergebenen gibt es heute kaum mehr. Im Zeital-

ter der zu verwirklichenden Gleichwertigkeit aller Menschen gibt es Diener nur noch auf den

h�chsten Stufen, wie Staatsdiener, Diener des Volkes, der Kirche oder gar Gottes. Auch das Wort

Dienen hat eine Abwertung erfahren und wird nur noch als H�flichkeitsfloskel �Womit kann ich

Ihnen dienen?� oder in festen Verbindungen wie �damit ist mir nicht gedient� oder beim Milit�r-

dienst oder im Sinne des Wirkens von Dingen ben�tzt. Als Lebensaufgabe ist gemeint, da� wir

unsere Einstellung zu sechs Dienern pr�fen und uns entsprechend um sie bem�hen sollten. Diese

Diener sind unser K�rper, die Tierwelt, die Natur, die Materie, Kunst und Wissenschaft.

Ich darf auch viel Geld verdienen, ich darf mir aber auch Zeit f�r Wichtigeres nehmen, aber eines

darf ich nicht: aus materiellen Gr�nden andere Lebensaufgaben vernachl�ssigen.

Ich darf auch einmal meinen K�rper vernachl�ssigen, ich darf ihn, der mein Diener ist, aber auch

pflegen, aber eines darf ich nicht: meinen, da� ich nur K�rper sei.

Ich darf ein Tier auch einmal falsch behandeln, ich darf aber auch lernen, Tiere zu lieben, aber

eines darf ich nicht: Tiere �ber Menschen stellen.

Ich darf mich �ber die Natur auch einmal �rgern,
ich darf sie aber auch zu verstehen suchen,

aber eines darf ich nicht: mich nicht verantwortlich f�r sie f�hlen.

Ich darf Kunst auch einmal vergessen, ich darf mich aber auch um sie bem�hen, aber eines darf

ich nicht: mich f�r Kunst �berhaupt nicht interessieren.

Ich darf auch einmal wissenschaftsgl�ubig sein,ich darf aber auch erkennen, da� Wissenschaft

dem Menschen dienen soll, aber eines darf ich nicht: Wissenschaft �ber Gott und Menschen stel-

len.
Ich selbst

Ich darf Erwartungen haben, ich darf aber auch lernen, meine Sache auf nichts zu stellen, aber

eines darf ich nicht: entt�uscht sein, wenn das Erwartete nicht eintrifft.

Ich darf mich von Tatsachen auch einmal beeindrucken lassen, ich darf aber auch erkennen, da�

es wichtiger ist, was ich aus den Tatsachen mache, aber eines darf ich nicht: mich von Tatsachen

bestimmen lassen.

Ich darf mich auch einmal neurotisch verhalten) ich darf aber auch lernen, mich selbst zu behan-

deln, aber eines darf ich nicht: Selbsttherapie gegen die Lebensaufgaben mi�brauchen.

Ich darf mich von einer Entscheidung dr�cken, ich darf mir aber auch meine Entscheidungen be-

wu�t machen, aber eines darf ich nicht: mich f�r meine Entscheidungen nicht verantwortlich f�h-

len.

Ich darf etwas Besonderes sein, ich darf aber auch erkennen, da� mein Wert nicht davon ab-

h�ngt, aber eines darf ich nicht: meinen, da� Gott mir seinen Platz frei macht.

Ich darf eine Situation als schwierig empfinden, ich darf sie aber auch als Mittel zum Fortschritt

ansehen, aber eines darf ich nicht: das ganze Leben als schwierig f�rchten.

Ich darf Probleme haben, ich darf sie aber auch l�sen und �berwinden, aber eines darf ich nicht:

ausweichen oder gar aufgeben.
Ich darf mich meinen Erinnerungen hingeben,
ich darf auch aktiv sein in der Gegenwart,

aber eines darf ich nicht: in der Vergangenheit bleiben.

Ich darf einen negativen Lebensstil haben,
ich darf aber auch an mir selbst arbeiten,

aber eines darf ich nicht: meinen, ich k�nnte mich nicht �ndern.

Ich darf Schw�chen haben, ich darf meine Schw�chen auch �berwinden, aber eines darf ich nicht:

mich mit meinen Schw�chen entschuldigen.
Ich darf auch einmal etwas Schlechtes tun,

ich darf aber auch bewu�ter werden und damit das Schlechte �berwinden, aber eines darf ich

nicht: Schuldgef�hle entwickeln.
Weltanschauung und Religion

Ich darf die Kirche kritisieren, ich darf aber auch erkennen, da� Kirche und Religion nicht das glei-

che ist, aber eines darf ich nicht: Gott abschaffen wollen.

Ich darf an Gott zweifeln, ich darf aber auch erkennen, da� Glauben trainiert werden kann, aber

eines darf ich nicht: die Nichtbeweisbarkeit Gottes dazu mi�brauchen, die Religion zu leugnen.

Ich darf mitunter Angst vor dem Tod haben,

ich darf aber auch gottesf�rchtig sein, aber eines darf ich nicht: aus Angst mich auf den Tod nicht

vorbereiten.

(Erik Blumenthal - Der hohen Jahre Ziel und Sinn - Rex Verlag)

Vertiefung: ( von Roland Zimmel)

Hamburg, den 10.06.2003 Datei:D:\Winword2\BASTU\Blumenthal.doc Seite: 4 von 4


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